康德:何謂啟蒙(德中對照)
發(fā)布時間:2020-08-23 來源: 講話發(fā)言 點擊:
康德:何謂啟蒙(德中對照)
Immanuel Kant
Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
康德:何謂啟蒙(何兆武譯)
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
啟蒙運動就是人類脫離自己所加之于自己的不成熟狀態(tài),不成熟狀態(tài)就是不經(jīng)別人的引導,就對運用自己的理智無能為力。當其原因不在于缺乏理智,而在于不經(jīng)別人的引導就缺乏勇氣與決心去加以運用時,那么這種不成熟狀態(tài)就是自己所
加之于自己的了。Sapere aude! 要有勇氣運用你自己的理智!這就是啟蒙運動的口號。
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, u.s.w.: so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben, und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften: so zeigen sie ihnen nachher
die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern, und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.
懶惰和怯懦乃是何以有如此大量的人,當大自然早己把他們從外界的引導之下釋放出來以后(naturaliter maiorennes)時,卻仍然愿意終身處于不成熟狀態(tài)之中,以及別人何以那么輕而易舉地就儼然以他們的保護人自居的原因所在。處于不成熟狀態(tài)是那么安逸。如果我有一部書能替我有理解,有一位牧師能替我有良心,有一位醫(yī)生能替我規(guī)定食譜,等等;那么我自己就用不著操心了。只要能對我合算,我就無需去思想:自有別人會替我去做這類傷腦筋的事。
絕大部分的人(其中包括全部的女性)都把步入成熟狀態(tài)認為除了是非常之艱辛而外并且還是非常之危險的;這一點老早就被每一個一片好心在從事監(jiān)護他們的保護人關(guān)注到了。保護人首先是使他們的牲口愚蠢,并且小心提防著這些溫馴的畜牲不要竟敢冒險從鎖著他們的搖車里面邁出一步;然后就向他們指出他們企圖單獨行走時會威脅他們的那種危險。可是這種危險實際上并不那么大,因為他們跌過幾交之后就終
于能學會走路的;然而只要有過一次這類事例,就會使人心驚膽戰(zhàn)并且往往嚇得完全不敢再去嘗試了。
Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar lieb gewonnen, und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit her aus zu wickeln, und dennoch einen sicheren Gang zu tun.
任何一個個人要從幾乎已經(jīng)成為自己天性的那種不成熟狀態(tài)之中奮斗出來,都是很艱難的。他甚至于已經(jīng)愛好它了,并且確實暫時還不能運用他自己的理智,因為人們從來都不允許他去做這種嘗試。條例和公式這類他那天分的合理運用、
或者不如說誤用的機械產(chǎn)物,就是對終古長存的不成熟狀態(tài)的一副腳梏。誰要是拋開它,也就不過是在極狹窄的溝渠上做了一次不可靠的跳躍而己,因為他并不習慣于這類自由的運動。因此就只有很少數(shù)的人才能通過自己精神的奮斗而擺脫不成熟的狀態(tài),并且從而邁出切實的步伐來。
Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens, finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden. Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die, oder deren Vorgänger, ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl
ein Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder herrschsüchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart zu Stande kommen; sondern neue Vorurteile werden, eben sowohl als die alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.
然而公眾要啟蒙自己,卻是很可能的;只要允許他們自由,這還確實幾乎是無可避免的。因為哪怕是在為廣大人群所設(shè)立的保護者們中間,也總會發(fā)見一些有獨立思想的人;他們自己在拋卻了不成熟狀態(tài)的羈絆之后,就會傳播合理地估計自己的價值以及每個人的本分就在于思想其自身的那種精神。這里面特別值得注意的是:公眾本來是被他們套上了這種羈絆的,但當他們的保護者(其本身是不可能有任何啟蒙的)中竟有一些人鼓動他們的時候,此后卻強迫保護者們自身也處于其中了;種下偏見是那么有害,因為他們終于報復了本來是他們的教唆者或者是他們教唆者的先行者的那些人。因而公眾只能是很緩慢地獲得啟蒙。通過一場革命或許很可以實現(xiàn)推翻個人專制以及貪婪心和權(quán)勢欲的壓迫,但卻絕不能實現(xiàn)思想方式的真正改革;而新的偏見也正如舊的一樣,將會成為駕馭缺少思想的廣大人群的圈套。
Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und
zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. Nun höre ich aber von allen Seiten rufen: räsonniert nicht! Der Offizier sagt: räsonniert nicht, sondern exerziert! Der Finanzrat: räsonniert nicht, sondern bezahlt! Der Geistliche: räsonniert nicht, sondern glaubt! (Nur ein einziger Herr in der Welt sagt: räsonniert, so viel ihr wollt, und worüber ihr wollt; aber gehorcht!) Hier ist überall Einschränkung der Freiheit. Welche Einschränkung aber ist der Aufklärung hinderlich? welche nicht, sondern ihr wohl gar beförderlich? – Ich antworte: der öffentliche Gebrauch seiner Vernunft muß jederzeit frei sein, und der allein kann Aufklärung unter Menschen zu Stande bringen; der Privatgebrauch derselben aber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein, ohne doch darum den Fortschritt der Aufklärung sonderlich zu hindern. Ich verstehe aber unter dem öffentlichen Gebrauche seiner eigenen Vernunft denjenigen, den jemand als Gelehrter von ihr vor dem ganzen Publikum der Leserwelt macht. Den Privatgebrauch nenne ich denjenigen, den er in einem gewissen ihm anvertrauten bürgerlichen Posten, oder Amte, von seiner Vernunft machen darf. Nun ist zu manchen Geschäften, die in das Interesse des gemeinen Wesens laufen, ein gewisser
Mechanism notwendig, vermittelst dessen einige Glieder des gemeinen Wesens sich bloß passiv verhalten müssen, um durch eine künstliche Einhelligkeit von der Regierung zu öffentlichen Zwecken gerichtet, oder wenigstens von der Zerstörung dieser Zwecke abgehalten zu werden. Hier ist es nun freilich nicht erlaubt, zu räsonnieren; sondern man muß gehorchen. So fern sich aber dieser Teil der Maschine zugleich als Glied eines ganzen gemeinen Wesens, ja sogar der Weltbürgergesellschaft ansieht, mithin in der Qualität eines Gelehrten, der sich an ein Publikum im eigentlichen Verstande durch Schriften wendet: kann er allerdings räsonnieren, ohne daß dadurch die Geschäfte leiden, zu denen er zum Teile als passives Glied angesetzt ist. So würde es sehr verderblich sein, wenn ein Offizier, dem von seinen Oberen etwas anbefohlen wird, im Dienste über die Zweckmäßigkeit oder Nützlichkeit dieses Befehls laut vernünfteln wollte; er muß gehorchen. Es kann ihm aber billigermaßen nicht verwehrt werden, als Gelehrter, über die Fehler im Kriegesdienste Anmerkungen zu machen, und diese seinem Publikum zur Beurteilung vorzulegen. Der Bürger kann sich nicht weigern, die ihm auferlegten Abgaben zu leisten; sogar kann ein vorwitziger Tadel solcher Auflagen, wenn sie von ihm geleistet werden sollen, als ein Skandal (das allgemeine
Widersetzlichkeiten veranlassen könnte) bestraft werden. Eben derselbe handelt demohngeachtet der Pflicht eines Bürgers nicht entgegen, wenn er, als Gelehrter, wider die Unschicklichkeit oder auch Ungerechtigkeit solcher Ausschreibungen öffentlich seine Gedanken äußert. Eben so ist ein Geistlicher verbunden, seinen Katechismusschülern und seiner Gemeine nach dem Symbol der Kirche, der er dient, seinen Vortrag zu tun; denn er ist auf diese Bedingung angenommen worden. Aber als Gelehrter hat er volle Freiheit, ja sogar den Beruf dazu, alle seine sorgfältig geprüften und wohlmeinenden Gedanken über das Fehlerhafte in jenem Symbol, und Vorschläge wegen besserer Einrichtung des Religions- und Kirchenwesens, dem Publikum mitzuteilen. Es ist hiebei auch nichts, was dem Gewissen zur Last gelegt werden könnte. Denn, was er zu Folge seines Amts, als Geschäftträger der Kirche, lehrt, das stellt er als etwas vor, in Ansehung dessen er nicht freie Gewalt hat, nach eigenem Gutdünken zu lehren, sondern das er nach Vorschrift und im Namen eines andern vorzutragen angestellt ist. Er wird sagen: unsere Kirche lehrt dieses oder jenes; das sind die Beweisgründe, deren sie sich bedient. Er zieht alsdann allen praktischen Nutzen für seine Gemeinde aus Satzungen, die er selbst nicht mit voller
Überzeugung unterschreiben würde, zu deren Vortrag er sich gleichwohl anheischig machen kann, weil es doch nicht ganz unmöglich ist, daß darin Wahrheit verborgen läge, auf alle Fälle aber wenigstens doch nichts der innern Religion Widersprechendes darin angetroffen wird. Denn glaubte er das letztere darin zu finden, so würde er sein Amt mit Gewissen nicht verwalten können; er müßte es niederlegen. Der Gebrauch also, den ein angestellter Lehrer von seiner Vernunft vor seiner Gemeinde macht, ist bloß ein Privatgebrauch; weil diese immer nur eine häusliche, obzwar noch so große, Versammlung ist; und in Ansehung dessen ist er, als Priester, nicht frei, und darf es auch nicht sein, weil er einen fremden Auftrag ausrichtet. Dagegen als Gelehrter, der durch Schriften zum eigentlichen Publikum, nämlich der Welt, spricht, mithin der Geistliche im öffentlichen Gebrauche seiner Vernunft, genießt einer uneingeschränkten Freiheit, sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen und in seiner eigenen Person zu sprechen. Denn daß die Vormünder des Volks (in geistlichen Dingen) selbst wieder unmündig sein sollen, ist eine Ungereimtheit, die auf Verewigung der Ungereimtheiten hinausläuft.
然而,這一啟蒙運動除了自由而外并不需要任何別的東西,而
且還確乎是一切可以稱之為自由的東西之中最無害的東西,那就是在一切事情上都有公開運用自己理性的自由?墒俏覅s聽到從四面八方都發(fā)出這樣的叫喊:不許爭辯!軍官說:不許爭辯,只許操練!稅吏說:不許爭辯,只許納稅。神甫說:不許爭辯,只許信仰。(舉世只有一位君主說:可以爭辯,隨便爭多少,隨便爭什么,但是要聽話!君主指普魯士腓德烈大王)到處都有對自由的限制。
然則,哪些限制是有礙啟蒙的,哪些不是,反而是足以促進它的呢?——我回答說:必須永遠有公開運用自己理性的自由,并且唯有它才能帶來人類的啟蒙。私下運用自己的理性往往會被限制得很狹隘,雖則不致因此而特別妨礙啟蒙運動的進步。而我所理解的對自己理性的公開運用,則是指任何人作為學者在全部聽眾面前所能做的那種運用。一個人在其所受任的一定公職崗位或者職務(wù)上所能運用的自己的理性,我就稱之為私下的運用。
就涉及共同體利益的許多事物而言,則我們必須有一定的機器,共同體的一些成員必須靠它來保持純粹的消極態(tài)度,以便他們由于一種人為的一致性而由政府引向公共的目的,或者至少也是防止破壞這一目的。在這上面確實是不容許有爭辯的;而是人們必須服從。但是就該機器的這一部分同時也作為
整個共同體的,乃至于作為世界公民社會的成員而論,從而也就是以一個學者的資格通過寫作面向嚴格意義上的公眾時,則他是絕對可以爭辯的,而不致因此就有損于他作為一個消極的成員所從事的那種事業(yè)。因此,一個服役的軍官在接受他的上級交下某項命令肘,竟抗聲爭辯這項命令的合目的性或者有用性,那就會非常壞事;他必須服從。但是他作為學者而對軍事業(yè)務(wù)上的錯誤進行評論并把它提交給公眾來作判斷時,就不能公開地加以禁止了。公民不能拒絕繳納規(guī)定于他的稅額;對所加給他的這類賦稅惹事生非地擅行責難,甚至可以當作誹謗(這可能引起普遍的反抗)而加以懲處。然而這同一個人作為一個學者公開發(fā)表自己的見解,抗議這種課稅的不適宜與不正當不一樣,他的行動并沒有違背公民的義務(wù)。同樣地,一個牧師也有義務(wù)按照他所服務(wù)的那個教會的教義向他的教義問答班上的學生們和他的會眾們作報告,因為他是根據(jù)這一條件才被批準的。但是作為一個學者,他卻有充分自由、甚至于有責任,把他經(jīng)過深思熟慮有關(guān)那種教義的缺點的全部善意的意見以及關(guān)于更好地組織宗教團體和教會團體的建議傳達給公眾。這里面并沒有任何可以給他的良心增添負擔的東西。因為他把作為一個教會工作者由于自己職務(wù)的關(guān)系而講授的東西,當作是某種他自己并沒有自由的權(quán)力可以按照自己的心意進行講授的東西;他是受命根據(jù)別人的指示并以別人的名義選行講述的。他將要說:我們的教會教導這些
或那些;這里就是他們所引用的論據(jù)。于是,他就從他自己不會以完全的信服而贊同、雖則他很可以使自己負責進行宣講的那些條文中——因為并非是完全不可能其中也隱藏著真理,而且無論如何至少其中不會發(fā)見有任何與內(nèi)心宗教相違背的東西,——為他的聽眾引繹出全部的實用價值來。因為如果他相信其中可以發(fā)見任何與內(nèi)心宗教相違背的東西,那么他就不能根據(jù)良心而盡自己的職務(wù)了,他就必須辭職。一個就任的宣教師之向他的會眾運用自己的理性,純粹是一種私下的運用;因為那往往只是一種家庭式的聚會,不管是多大的聚會;而在這方面他作為一個牧師是并不自由的,而且也不能是自由的,因為他是在傳達別人的委托。反之,作為一個學者通過自己的著作而向真正的公眾亦即向全世界講話時,則牧師在公開運用他的理性上便享有無限的自由可以使用他自己的理性,并以他自己本人的名義發(fā)言。因為人民(在精神事務(wù)上)的保護者而其本身居然也不成熟,那便可以歸結(jié)為一種荒謬性,一種永世長存的荒謬性了。
Aber sollte nicht eine Gesellschaft von Geistlichen, etwa eine Kirchenversammlung, oder eine ehrwürdige Classis (wie sie sich unter den Holländern selbst nennt) berechtigt ein, sich eidlich unter einander auf ein gewisses unveränderliches Symbol zu verpflichten, um so eine unaufhörliche Obervormundschaft
über jedes ihrer Glieder und vermittelst ihrer über das Volk zu führen, und diese so gar zu verewigen? Ich sage: das ist ganz unmöglich. Ein solcher Kontrakt, der auf immer alle weitere Aufklärung vom Menschengeschlechte abzuhalten geschlossen würde, ist schlechterdings null und nichtig; und sollte er auch durch die oberste Gewalt, durch Reichstäge und die feierlichsten Friedensschlüsse bestätigt sein. Ein Zeitalter kann sich nicht verbünden und darauf verschwören, das folgende in einen Zustand zu setzen, darin es ihm unmöglich werden muß, seine (vornehmlich so sehr angelegentliche) Erkenntnisse zu erweitern, von Irrtümern zu reinigen, und überhaupt in der Aufklärung weiter zu schreiten. Das wäre ein Verbrechen wider die menschliche Natur, deren ursprüngliche Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten besteht; und die Nachkommen sind also vollkommen dazu berechtigt, jene Beschlüsse, als unbefugter und frevelhafter Weise genommen, zu verwerfen. Der Probierstein alles dessen, was über ein Volk als Gesetz beschlossen werden kann, liegt in der Frage: ob ein Volk sich selbst wohl ein solches Gesetz auferlegen könnte? Nun wäre dieses wohl, gleichsam in der Erwartung eines bessern, auf eine bestimmte kurze Zeit möglich, um eine gewisse Ordnung einzuführen; indem man es zugleich jedem der Bürger,
vornehmlich dem Geistlichen, frei ließe, in der Qualität eines Gelehrten öffentlich, d.i. durch Schriften, über das Fehlerhafte der dermaligen Einrichtung seine Anmerkungen zu machen, indessen die eingeführte Ordnung noch immer fortdauerte, bis die Einsicht in die Beschaffenheit dieser Sachen öffentlich so weit gekommen und bewähret worden, daß sie durch Vereinigung ihrer Stimmen (wenn gleich nicht aller) einen Vorschlag vor den Thron bringen könnte, um diejenigen Gemeinden in Schutz zu nehmen, die sich etwa nach ihren Begriffen der besseren Einsicht zu einer veränderten Religionseinrichtung geeinigt hätten, ohne doch diejenigen zu hindern, die es beim Alten wollten bewenden lassen. Aber auf eine beharrliche, von niemanden öffentlich zu bezweifelnde Religionsverfassung, auch nur binnen der Lebensdauer eines Menschen, sich zu einigen, und dadurch einen Zeitraum in dem Fortgange der Menschheit zur Verbesserung gleichsam zu vernichten, und fruchtlos, dadurch aber wohl gar der Nachkommenschaft nachteilig, zu machen, ist schlechterdings unerlaubt. Ein Mensch kann zwar für seine Person, und auch alsdann nur auf einige Zeit, in dem, was ihm zu wissen obliegt, die Aufklärung aufschieben; aber auf sie Verzicht zu tun, es sei für seine Person, mehr aber noch für die Nachkommenschaft,
heißt die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten. Was aber nicht einmal ein Volk über sich selbst beschließen darf, das darf noch weniger ein Monarch über das Volk beschließen; denn sein gesetzgebendes Ansehen beruht eben darauf, daß er den gesamten Volkswillen in dem seinigen vereinigt. Wenn er nur darauf sieht, daß alle wahre oder vermeinte Verbesserung mit der bürgerlichen Ordnung zusammen bestehe: so kann er seine Untertanen übrigens nur selbst machen lassen, was sie um ihres Seelenheils willen zu tun nötig finden; das geht ihn nichts an, wohl aber zu verhüten, daß nicht einer den andern gewalttätig hindere, an der Bestimmung und Beförderung desselben nach allem seinen Vermögen zu arbeiten. Es tut selbst seiner Majestät Abbruch, wenn er sich hierin mischt, indem er die Schriften, wodurch seine Untertanen ihre Einsichten ins reine zu bringen suchen, seiner Regierungsaufsicht würdigt, sowohl wenn er dieses aus eigener höchsten Einsicht tut, wo er sich dem Vorwurfe aussetzt: Caesar non est supra grammaticos, als auch und noch weit mehr, wenn er seine oberste Gewalt so weit erniedrigt, den geistlichen Despotism einiger Tyrannen in seinem Staate gegen seine übrigen Untertanen zu unterstützen.
然則一種牧師團體、一種教會會議或者一種可敬的教門法院(就象他們在荷蘭人中間所自稱的那樣),是不是有權(quán)宣誓他們自己之間對某種不變的教義負有義務(wù),以便對其每一個成員并且由此也就是對全體人民進行永不中輟的監(jiān)護,甚至于使之永恒化呢?我要說:這是完全不可能的。這樣一項向人類永遠封鎖住了任何進一步啟蒙的契約乃是絕對無效的,哪怕它被最高權(quán)力、被國會和最莊嚴的和平條約所確認。一個時代決不能使自己負有義務(wù)并從而發(fā)誓,要把后來的時代置于一種決沒有可能擴大自己的(尤其是十分迫切的)認識、清除錯誤以及一般地在啟蒙中繼續(xù)進步的狀態(tài)之中。這會是一種違反人性的犯罪行為,人性本來的天職恰好就在于這種進步;因此后世就完全有權(quán)拒絕這種以毫無根據(jù)而且是犯罪的方式所采取的規(guī)定。
凡是一個民族可以總結(jié)為法律的任何東西,其試金石都在于這樣一個問題:一個民族是不是可以把這樣一種法律加之于其自身?它可能在一個有限的短時期之內(nèi)就好像是在期待著另一種更好的似的,為的是好實行一種制度,使得每一個公民而尤其是牧師都能有自由以學者的身份公開地,也就是通過著作,對現(xiàn)行組織的缺點發(fā)表自己的言論。這種新實行的制度將要一直延續(xù)下去,直到對這類事情性質(zhì)的洞見已經(jīng)是那么公開地到來并且得到了證實,以致于通過他們聯(lián)合(即使是并
不一致)的呼聲而可以向王位提出建議,以便對這一依據(jù)他們更好的洞見的概念而結(jié)合成另一種已經(jīng)改變了的宗教組織加以保護,而又不致于妨礙那些仍愿保留在舊組織之中的人們。但是統(tǒng)一成一個固定不變的、沒有人能夠(哪怕在一個人的整個一生中)公開加以懷疑的宗教體制,從而也就猶如消滅了人類朝著改善前進的整整一個時代那樣,并由此給后代造成損害,使得他們毫無收獲,——這卻是絕對不能容許的。一個人確實可以為了他本人并且也只是在一段時間之內(nèi),推遲對自己有義務(wù)加以認識的事物的啟蒙;然而逕行放棄它,那就無論是對他本人,而更其是對于后代,都可以說是違反而且踐踏人類的神圣權(quán)利了。
而人民對于他們本身都不能規(guī)定的事,一個君主就更加不可以對他的人民規(guī)定了;因為他的立法威望全靠他把全體人民的意志結(jié)合為他自己的意志。只要他注意使一切真正的或號稱的改善都與公民秩序結(jié)合在一起,那么此外他就可以把他的臣民發(fā)覺對自己靈魂得教所必須做的事情留給他們自己去做;這與他無關(guān),雖則他必須防范任何人以強力妨礙別人根據(jù)自己的全部才能去做出這種決定并促進這種得救。如果他干預這種事,要以政府的監(jiān)督來評判他的臣民借以亮明他們自己的見識的那些作品;以及如他憑自己的最高觀點來這樣做,而使自己受到"Caesar non estt supra grammaticos"(凱撒并
不高于文法學家)的這種責難;那就會有損于他的威嚴。如果他把自己的最高權(quán)力降低到竟至去支持自己國內(nèi)的一些暴君對他其余的臣民實行精神專制主義的時候,那就更加每況愈下了。
Wenn denn nun gefragt wird: Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? so ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Daß die Menschen, wie die Sachen jetzt stehen, im ganzen genommen, schon im Stande wären, oder darin auch nur gesetzt werden könnten, in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines andern sicher und gut zu bedienen, daran fehlt noch sehr viel. Allein, daß jetzt ihnen doch das Feld geöffnet wird, sich dahin frei zu bearbeiten, und die Hindernisse der allgemeinen Aufklärung, oder des Ausganges aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit, allmählich weniger werden, davon haben wir doch deutliche Anzeigen. In diesem Betracht ist dieses Zeitalter das Zeitalter der Aufklärung, oder das Jahrhundert Friederichs.
如果現(xiàn)在有人問:"我們目前是不是生活在一個啟蒙了的時代?"那么回答就是:"并不是,但確實是在一個啟蒙運動的時代"。目前的情形是,要說人類總的說來已經(jīng)處于,或者是僅僅說
已經(jīng)被置于,一種不需別人引導就能夠在宗教的事情上確切地而又很好地使用自己的理智的狀態(tài)了,則那里面還缺乏許多東西?墒乾F(xiàn)在領(lǐng)域已經(jīng)對他們開放了,他們可以自由地在這上面工作了,而且對普遍啟蒙的、或者說對擺脫自己所加給自己的不成熟狀態(tài)的障礙也逐漸地減少了;關(guān)于這些我們都有著明確的信號。就這方面考慮,這個時代乃是啟蒙的時代,或者說乃是腓德烈的世紀。
Ein Fürst, der es seiner nicht unwürdig findet, zu sagen: daß er es für Pflicht halte, in Religionsdingen den Menschen nichts vorzuschreiben, sondern ihnen darin volle Freiheit zu lassen, der also selbst den hochmütigen Namen der Toleranz von sich ablehnt: ist selbst aufgeklärt, und verdient von der dankbaren Welt und Nachwelt als derjenige gepriesen zu werden, der zuerst das menschliche Geschlecht der Unmündigkeit, wenigstens von Seiten der Regierung, entschlug, und jedem frei ließ, sich in allem, was Gewissensangelegenheit ist, seiner eigenen Vernunft zu bedienen. Unter ihm dürfen verehrungswürdige Geistliche, unbeschadet ihrer Amtspflicht, ihre vom angenommenen Symbol hier oder da abweichenden Urteile und Einsichten, in der Qualität der Gelehrten, frei und öffentlich der Welt zur Prüfung darlegen; noch mehr aber jeder
andere, der durch keine Amtspflicht eingeschränkt ist. Dieser Geist der Freiheit breitet sich auch außerhalb aus, selbst da, wo er mit äußeren Hindernissen einer sich selbst mißverstehenden Regierung zu ringen hat. Denn es leuchtet dieser doch ein Beispiel vor, daß bei Freiheit, für die öffentliche Ruhe und Einigkeit des gemeinen Wesens nicht das mindeste zu besorgen sei. Die Menschen arbeiten sich von selbst nach und nach aus der Rohigkeit heraus, wenn man nur nicht absichtlich künstelt, um sie darin zu erhalten.
一個不以如下說法為與自己不相稱的國君:他認為自己的義務(wù)就是要在宗教事務(wù)方面決不對人們加以任何規(guī)定,而是讓他們有充分的自由,但他又甚至謝絕寬容這個高傲的名稱;這位國君本人就是啟蒙了的,并且配得上被天下后世滿懷感激之忱尊之為率先使得人類,至少從政權(quán)方面而言,脫離了不成熟狀態(tài),并使每個人在任何有關(guān)良心的事務(wù)上都能自由地運用自身所固有的理性。在他的治下,可敬的牧師們可以以學者的身份自由地并且公開地把自己在這里或那里偏離了既定教義的各種判斷和見解都提供給全世界來檢驗,而又無損于自己的職責:至于另外那些不受任何職責約束的人,那就更加是如此了。這種自由精神也要向外擴展,甚至于擴展到必然會和誤解了其自身的那種政權(quán)這一外部阻礙發(fā)生沖突的地步。
因為它對這種政權(quán)樹立了一個范例,即自由并不是一點也不關(guān)懷公共的安寧和共同體的團結(jié)一致的。只有當人們不再有意地想方設(shè)法要把人類保持在野蠻狀態(tài)的時候,人類才會由于自己的努力而使自己從其中慢慢地走出來。
Ich habe den Hauptpunkt der Aufklärung, die des Ausganges der Menschen aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit, vorzüglich in Religionssachen gesetzt: weil in Ansehung der Künste und Wissenschaften unsere Beherrscher kein Interesse haben, den Vormund über ihre Untertanen zu spielen; überdem auch jene Unmündigkeit, so wie die schädlichste, also auch die entehrendste unter allen ist. Aber die Denkungsart eines Staatsoberhaupts, der die erstere begünstigt, geht noch weiter, und sieht ein: daß selbst in Ansehung seiner Gesetzgebung es ohne Gefahr sei, seinen Untertanen zu erlauben, von ihrer eigenen Vernunft öffentlichen öffentlichen Gebrauch zu machen, und ihre Gedanken über eine bessere Abfassung derselben, sogar mit einer freimütigen Kritik der schon gegebenen, der Welt öffentlich vorzulegen; davon wir ein glänzendes Beispiel haben, wodurch noch kein Monarch demjenigen vorging, welchen wir verehren.
我把啟蒙運動的重點,亦即人類擺脫他們所加之于其自身的不成熟狀態(tài),主要是放在宗教事務(wù)方面,因為我們的統(tǒng)治者在藝術(shù)和科學方面并沒有向他們的臣民盡監(jiān)護之責的興趣;何況這一不成熟狀態(tài)既是一切之中最有害的而又是最可恥的一種。但是,一個庇護藝術(shù)與科學的國家首領(lǐng),他的思想方式就要更進一步了,他洞察到:即使是在他的立法方面,容許他的臣民公開運用他們自身的理性,公開向世上提出他們對于更好地編篡法律、甚至于是直言無諱地批評現(xiàn)行法律的各種見解,那也不會有危險的。在這方面,我們有著一個光輝的典范,我們所尊敬的這位君主(指普魯士腓德烈大王)就是沒有別的君主能夠超越的。
Aber auch nur derjenige, der, selbst aufgeklärt, sich nicht vor Schatten fürchtet, zugleich aber ein wohldiszipliniertes zahlreiches Heer zum Bürgen der öffentlichen Ruhe zur Hand hat, – kann das sagen, was ein Freistaat nicht wagen darf: räsonniert, so viel ihr wollt, und worüber ihr wollt; nur gehorcht! So zeigt sich hier ein befremdlicher nicht erwarteter Gang menschlicher Dinge; so wie auch sonst, wenn man ihn im großen betrachtet, darin fast alles paradox ist. Ein größerer Grad bürgerlicher Freiheit scheint der Freiheit des Geistes des Volks vorteilhaft, und setzt ihr doch unübersteigliche Schranken;
ein Grad weniger von jener verschafft hingegen diesem Raum, sich nach allem seinen Vermögen auszubreiten. Wenn denn die Natur unter dieser harten Hülle den Keim, für den sie am zärtlichsten sorgt, nämlich den Hang und Beruf zum freien Denken, ausgewickelt hat: so wirkt dieser allmählich zurück auf die Sinnesart des Volks (wodurch dieses der Freiheit zu handeln nach und nach fähiger wird), und endlich auch sogar auf die Grundsätze der Regierung, die es ihr selbst zuträglich findet, den Menschen, der nun mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln.
但是只有那位其本身是啟蒙了的、不怕幽靈的而同時手中又掌握著訓練精良的大量軍隊可以保障公共安寧的君主,才能夠說出一個自由國家所不敢說的這種話:可以爭辯,隨便爭多少,隨便爭什么;但是必須聽話。這就標志著人間事務(wù)的一種可驚異的、不能意料的進程;正猶如當我們對它從整體上加以觀察時,其中就幾乎一切都是悖論那樣。程度更大的公民自由仿佛是有利于人民精神的自由似的,然而它卻設(shè)下了不可逾越的限度;反之,程度較小的公民自由卻為每個人發(fā)揮自己的才能開辟了余地。因為當大自然在這種堅硬的外殼之下打開了為她所極為精心照料著的幼芽時,也就是要求思想自由的傾向與任務(wù)時,它也就要逐步地反作用于人民的心靈面貌(從
而他們慢慢地就能掌握自由);并且終于還會反作用于政權(quán)原則,使之發(fā)見按照人的尊嚴——人并不僅僅是機器而已——去看待人,也是有利于政權(quán)本身的。
Königsberg in Preußen, den 30. Septemb. 1784.
I. Kant.
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